Saisonfazit von Martin
„Hau die Sau!“ – der vielleicht am schwierigsten zu verstehende Spruch einer Mannschaft, die absolut einzigartig ist – und mindestens genauso liebenswert. Ein Kommentar zu einer echten Herzensangelegenheit.
Nach einer Saison als Trainingsgast und Eingewöhnungszeit, welche man für diese Truppe eindeutig braucht, durfte ich die letzte Saison in der neu gegründeten VSG 2 bestreiten. Position: Mittelblock, klar soweit. Eingewöhnungszeit nicht zuletzt von Nöten, um die Sprachbarriere in den helleren Teil Deutschlands zu überwinden. Zum Glück leistete Hans Unterstützung bei der Verständigung (Anm. d. Red.: Hans und Martin kommen ursprünglich aus Sachsen)! Da Trainer Schlicht eindeutiger Verfechter der Theorie ist, dass nur Positionen mit qualifiziertem Personal zu besetzen sind, wurde auf den Libero verzichtet und es hieß für die Mitte: Annahme! Na super. Immerhin war ich als Trainingsgast stets ein dankbarer Abnehmer diverser Aufschlagvarianten gewesen.
Saisonstart war das Vorbereitungsturnier in Rostock. Hier etablierte sich auch das lieb gewonnene und mittlerweile existenzielle Ritual einer – sagen wir „Guten-Morgen-Sprachnachricht“ von Niko, welche stets aufmunternde Worte wie: ballern, geil sein, heiß sein, vertikalisieren und geschmeidig enthielt. Im Saisonverlauf fanden zunehmend Worte wie Leger, Konzept und Fokus Einzug in den Wortschatz – schlicht weg der Verdienst des Trainers. Das Vorbereitungsturnier lief ganz rund, Annahme war mäßig, aber die ersten Technikgeheimnisse wurden erläutert und dann lief es auch: langweiliger Sport dieses Volleyball – einfach stehen bleiben, dann klappt es.
Viel wichtiger als der eigentliche Saisonverlauf, welcher als Aufsteiger mit nur einem Satz an der Vizemeisterschaft scheiterte und durch einen Sieg gegen den Tabellenführer garniert wurde, ist die Entwicklung der Mannschaft. Mit einem Stamm von 10 Spielern wurde die Saison bestritten und dabei gab es eine konsequente Entwicklung hin zu ergebnisorientiertem Volleyball mit klarem Angriffs- und Block-Feldabwehrkonzept. Grundlage war die Bereitschaft jedes Einzelnen diesem Konzept bedingungslos zu folgen, was von großem Vertrauen in Team und Trainer zeugt, auch wenn es nicht immer einfach war. Paradebeispiel hierfür war die Trainingseinheit vor dem entscheidenden Auswärtsspiel gegen Wik, als uns Trainer Schlicht den Abschluss eines abwehrlastigen Freitagstrainings mit einem freien Spiel versüßte – einzige Bedingung: Angriff nur mittels Lob oder Leger. Der Abschluss des Trainings bleibt dem Team vorbehalten, doch persönlich war das für mich ein Schlüsselerlebnis – Konzept und Botschaft waren verstanden. Im Spiel gegen Wik selbst wurde dann noch einmal an unserer Ehre gerüttelt und dann der Sieg erkämpft. Nicht immer schön, aber gewonnen! Fetzt.
Menschlich ist das Team durch diverse Abendessen, legendäre Weihnachtsmarktbesuche und Sultan-Besuche von Spieltag zu Spieltag stärker zusammengewachsen, was sich auf dem Feld stets widerspiegelte. Jeder Einzelne trug zum Gelingen des Erfolges bei – Musterbeispiel das Auswärtsspiel in Neumünster, welches hart umkämpft war und unter Einsatz aller Spieler mit 3:1 gewonnen wurde.
Ich persönlich möchte mich bei dem ganzen Team und Trainer für die Saison bedanken, an welcher ich teilhaben durfte und will an dieser Stelle betonen, dass der Enthusiasmus und die Energie, mit welcher die Mannschaft stets im Training und Wettkampf unterwegs war, bei weitem nicht selbstverständlich sind. Bitte erhaltet Euch das unbedingt für die Zukunft!
Mein persönliches Saisonfazit:
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Annahme fetzt,
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Beton statt Spaghetti und
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Aufschlag-Annahme gewinnt immer!
Danke für die geile Zeit, Boys – wir sehen uns definitiv wieder!
In dem Sinne – „Hau die Sau!“
Martin