Satz gewonnen - Spiel verloren

Bereits beim Einspielen musste sich die Lübecker erstmal an das rundliche Gewölbe der Sporthalle an Bundesstraße 96 gewöhnen, bevor die Partie um 19 Uhr angepfiffen wurde.
Trotz der ungewohnten Umstände startete die VSG direkt mit zwei deutlichen Blockaktionen durch Mittelblocker Steffen Garbers in das Spiel. Dieser Vorsprung war jedoch nur von kurzer Dauer und so taten sich die Lübecker schwer auf den Gegner einzustellen, sodass sich das Blatt wendete und die Gastgeber mit 9:3 in Führung gingen. Zwar kämpfte sich das Team von Coach Thomas Kranz wieder bis zum 10:13 an die Hamburger heran, jedoch half auch jede mentale Unterstützung in der genommenen Auszeit nicht den Satz noch zu drehen, sodass dieser mit 25:18 an die Gastgeber ging.
Nach dem Seitenwechsel ergriff Mannschaftskapitän Christian Schiemenz das Wort und bläute seinem Team ein „die anderen kochen auch nur mit Wasser und wir haben auf jeden Fall die Chance das Spiel an uns zu reißen“. Gesagt, getan entwickelte sich das Spiel zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen auf Augenhöhe. Gerade durch den in diesem Spiel auf die Libero-Position gesetzten Till Antrack wurde die Annahme stabiler, sodass Merten Hannemann im Zuspiel die Angreifer gezielt zum Einsatz bringen konnte. Ein Ausrufezeichen dabei setzte zudem der Mannschaftskapitän Christian Schiemenz, der statt auf der Mittelposition gegen die Hamburger auf der Außenposition brillierte. Es gestaltete sich ein sehr intensives Spiel mit längeren Ballwechseln, in dem im zweiten Satz die Travestädter mit 25:21 die Oberhand behielten.
Der dritte Satz gestaltete sich ähnlich offen wie der zweite. Am Ende kam jedoch Krimistimmung auf. Die Lübecker gingen 23:21 und Andreas Puls setze die Eimsbütteler Annahme so unter Druck, dass der Ball in Richtung der VSG zur Netzebene zurückflog. Daraufhin blockte Steffen Garbers ohne Übergriff auf Höhe der Netzkante den Ball, der ins Hamburger Feld fiel. Statt den Punkt den Lübeckern zuzusprechen, interpretierte der Schiedsrichter die Situation so, dass das gegnerische Zuspiel verhindert wurde und gab den Punkt an die Hamburger. Die fassungslosen Lübecker gerieten in Unruhe und so schlich sich sogleich ein Aufstellungsfehler ein, sodass die Partie nun 23:23 stand. Die Unruhe blieb trotz eines erneuten Ausgleiches von 25:25 erhalten, am Ende ging der Satz mit 27:25 an den ETV.
Enttäuscht durch den Satzverlust und trotzdem angestachelt durch die Gewissheit, das Spiel noch offen gestalten zu können, blieben die Lübecker am Ball. Zur Satzmitte verloren sie jedoch den Anschluss und die Eimsbütteler zogen mit 24:17 davon. Am Ende des Satzes sorgte der Kapitän noch mit gezielten Aufschlägen für Ergebniskosmetik, jedoch stand es am Ende 25:21 für die Gastgeber. Nach der Partie resümierte Coach Thomas Kranz, „auch von außen konnte man sehen, wie intensiv das Spiel war und hätten wir den dritten Satz für uns entschieden wäre das Spiel noch ganz anders gelaufen“. Trotz des verlorenen Spiels gilt weiterhin der Blick nach vorn und man will das Ziel den Klassenerhalt nicht aus den Augen verlieren. Mit diesem Ziel vor Augen geht es bereits beim nächsten Heimspiel am 11. November in Lübeck gegen die Kieler vom TuS Hasseldieksdamm/Mettenhof weiter. Statt an gewohnter Spielstädte wird das Spiel am Samstag in der Halle der Holstentor-Gemeinschaftsschule stattfinden.
Für die VSG spielten: Till Antrack, Steffen Garbers, Merten Hannemann, Malte Nagursky, Sebastian Nock, Jari Pottharst, Andreas Puls, Christian Schiemenz, Jürgen Witte, Coach: Thomas Kranz