[1. Damen] - Jahresauftakt für die ersten Damen der VSG Lübeck gegen den Tabellenersten

Am vergangenen Samstag war es wieder so weit, nach der Winterpause empfingen die ersten Damen der VSG Lübeck den Tabellenführer VG Elmshorn vor heimischer Kulisse. Ganze zehn Tabellenplätze trennen die beiden Mannschaften, sodass der Jahresauftakt kein leichter werden würde. Nichtdestotrotz sollte das Ziel, um jeden einzelnen Punkt zu kämpfen, unanfechtbar bleiben und das Spiel genutzt werden, um nach drei spieltagfreien Wochen schnell wieder in den Spielbetrieb zu finden. Während Außenangreiferin und Kapitänin Marie Blume nach ihrer Verletzung schnell zurückgekehrt war, hat man in Mittelangreiferin Luise John und Diagonalangreiferin Mercedes Rutsch verletzungsbedingt längerfristige Ausfälle zu verzeichnen. Beide – unter normalen Umständen auf ihren Positionen als wichtige Spielerinnen fest gesetzt – werden in der laufenden Saison voraussichtlich nicht mehr antreten können. Verletzungen als eine Schattenseite des Sports gehören nun einmal dazu und auch wenn es mit dem Ausfall der beiden zwei markante Lücken zu kompensieren gilt, kann Trainer Hans Hanßen auf einen großen Kader zurückgreifen.
Zurück zum Ereignis: Die VSG Lübeck konnte sich über zahlreiches Publikum freuen, das trotz des schlechten Wetters den Weg in die Halle gefunden hatte, um den ersten Damen den Rücken zu stärken. Trotz der Unterstützung fanden die Lübeckerinnen anfänglich schwer ins Spiel, so konnten die Gäste mit starken Aufschlägen und platzierten Angriffen über die Mitte den vom Tabellenführer erwarteten Druck aufbauen. Zusätzlich führten Abstimmungsschwierigkeiten seitens der VSG dazu, dass man Gastgeberseite schon zu Beginn des Spiels einem Punktestand von 1:7 hinterherlief.
Doch die Damen der VSG ließen sich von dem Rückstand nicht verunsichern und kämpften weiter mutig um jeden Ball. Insbesondere durch starke Abwehraktionen verlängerten sich die Ballwechsel zunehmend und zeigten, dass sich die Lübeckerinnnen nicht kampflos geschlagen geben würden. Aber auch die Spielerinnen der VG Elmshorn zeigten mit einem sehr effizienten Positionsspiel in der Block-Feld-Abwehr und einem konstanten Spielaufbau, dass sie nicht ohne Grund an der Tabellenspitze stehen. Bei einem Punktestand von 9:17 fand Trainer Hans Hansen während einer Auszeit die richtigen Worte, sodass sich die Lübeckerinnen mit einer Fünf-Punkte-Serie noch einmal auf einen Spielstand von 14:17 herankämpfen konnten. Der Tabellenführer ließ sich davon aber längerfristig nicht beirren und beendete den ersten Satz für sich (17:25).
Zu Beginn des zweiten Satzes kamen die Lübeckerinnen besser ins Spiel und konnten den Angriffen der gegnerischen Mannschaft standhalten. Es folgten lange und spannende Ballwechsel, wobei sich jedoch zunehmend Ungenauigkeiten im Angriff seitens der VSG Lübeck einschlichen. Eine sehr konstante Block- und Feldabwehr, sowie platzierte Angriffe des Gegners führten dazu, dass sich die Gäste mit einem Punktestand von 5:12 absetzen konnten. Auf Lübecker Seite konnte man im weiteren Verlauf kaum noch eigene Punkte erzielen, sodass man sich im zweiten Satz mit 10:25 geschlagen geben mussten.
Im dritten Satz wollten die Damen der VSG Lübeck noch einmal alles geben und am Kampfgeist des ersten Satzes anknüpfen. Dies gelang auch phasenweise, jedoch setzte sich die VG Elmshorn erneut ab einem Punktestand von 9:12 ab. Somit ging auch der dritte Satz mit einem Punktestand von 12:25 verdient an die Gäste.
Trainer Hans Hansen ist dennoch nicht unzufrieden mit seiner Mannschaft und konnte insbesondere Verbesserungen in der Annahme, dem Trainingsfokus der letzten Einheiten, seiner Spielerinnen erkennen. Darüber hinaus zeigen insbesondere die lang umkämpften Ballwechsel gegen den Tabellenersten, wie ehrgeizig die Lübecker Abwehr ist. Fragt man Zuspielerin Anna Kuptz nach ihrer Einschätzung: „Auch wenn die Satzergebnisse sehr deutlich sind, fühlt es sich nicht wie nach eine0:3-Kklatsche an. Wir konnten recht gut mithalten, auch wenn es nicht für genug Punkte oder gar einen Satzgewinn gereicht hat. Wir konnten aber viel aus dem Training umsetzen, unsere Annahme war deutlich besser, und wir haben uns auch in der Passverteilung verbessert, und waren mutig im Angriff.“ Genau das bestätigt auch Außenangreiferin Milena Klapp, die hinterher von der Absprache mit ihrer Zuspielerin berichtet: „Lass uns mutig sein, so wie neulich im Training. Lass uns das einfach mal ausprobieren,“ waren die beiden sich einig und meinten insbesondere Schnelligkeit im Angriff. Gesagt getan, der Linieschlag der Außenangreiferin, wo einmal alles gepasst hatte, bleibt in Erinnerung. Insgesamt muss Kuptz dennoch resümieren, dass es im Angriff an Durchschlagskraft gefehlt hat. Deshalb heißt es in den nächsten Trainingseinheiten, gezielt am Angriff zu feilen, um die eigene Punkteffizienz zu steigern und auch sich nach langen Ballwechseln mit mehr Punkten auf das eigene Konto zu belohnen.
Kommendes Wochenende haben die Lübeckerinnen die Chance zuhause gegen den Wiker SV an ihren guten Aktionen anzuknüpfen und sich für ihre Leistung mit (langersehnten) Punkten zu belohnen. Im Anschluss werden die ersten Herren mit dem GW Eimsbüttel zu Gast weiterhin Druck auf die Tabellenspitze machen.
Foto: Butsch Sportfotos / Agentur Lobeca