Mit der Hoffnung, den Klassenerhalt perfekt zu machen, sind wir am Samstag nach Magdeburg gereist. Der dortige USC Magdeburg ist einer der Hauptkonkurrenten, drei Positionen hinter uns in der Tabelle. Zuletzt haben die Gastgeber aber unter anderem mit Siegen in Kiel sich in eine bessere Ausgangsposition gebracht. Auch wir waren zuletzt erfolgreich: Nach einem 3:1-Heimsieg gegen Potsdam rangieren wir auf Platz 6.
Für die Auswärtsfahrt nach Magdeburg hatten wir und unser Trainer Schlicht vorgenommen, gleich zweimal zu feiern: Erst den Klassenerhalt, dann den Weltfrauentag in Magdeburg. In der Starting Seven befand sich die eingespielte Aufstellung mit Menge, Turowski, Barkemeyer, J.Schlicht, Ullerich, Pommerenke und V.Rietz. Damit ging es auch gleich gut los: Wir erspielten uns eine 13:9-Führung. Magdeburg konnte sich aber über einige Wechsel zurückkämpfen, und drehte das Spiel. Auf einmal stand es 22:21 für die Gastgeber. Dann brachte Trainer Schlicht Moritz Krause auf Außen, und mit ihm kam der Erfolg. In der Crunchtime zwangen wir unsere Gegner zu Fehlern, und holten uns den ersten Satz mit 26:24.
Satz 2 begann aber ganz anders. Magdeburg nahm das Zepter in die Hand, wir lagen bei der ersten Auszeit schon schnell mit 4:7 hinten. Den ganzen Satz mussten wir einem Rückstand hinterherlaufen, ehe wir nach Aufschlagsserien von Pommerenke und Menge auf 20:20 ausglichen. Mit 24:23 erspielten wir uns mit der ersten Führung im Satz gleich den ersten Satzball. Den verwertete Malte Ullerich sogleich zum 2:0.
Im dritten Satz hatten wir also die Chancen, mit einem 3:0 für ein Blitz-KO und den vorzeitigen Klassenerhalt zu sorgen. Stattdessen aber ging es laut unserem Außenangreifer Melchert dann schnell „den Berg runter“. Magdeburg erspielte sich von MVP-Zuspieler Tom Heidicke eine 12:7-Führung, die sie in der Folge auf 17:11 ausbauen konnten. In dieser Phase brachte dann unser eingewechselte Melchert unsere wackelige Annahme wieder auf Kurs, und wir kamen auf 18:20 heran. Dann aber setzte die USC den Deckel zum verdienten 1:2 drauf.
In Satz 4 schien sich dann der Vorsatz zu wiederholen: Wir kamen erneut früh unter die Räder, bei 4:10 zog Trainer Schlicht die Reißleine und brachte J.Schlicht zurück. Der hatte in der Folge ein paar gute Abwehrkontakte, ebenso wie unser eingewechselter Joshua Rietz. Wir kamen auf 8:11 heran, in der Folge machten beide Teams wenig Fehler. So konnten wir den Rückstand aber auch nicht verkleinern. Die Magdeburger spielten von der heimischen Kulisse angestachelt hervorragenden Volleyball, und setzten sich auch hier völlig verdient mit 25:22 durch.
So ging es für beide Mannschaften in den Entscheidungssatz. Wir verschliefen den Start diesmal nicht, es entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel. Dort half die Hereinnahme von J.Rietz dabei, den Rückstand bei 7:8-Seitenwechsel in eine 11:9-Führung umzuwandeln. Dann suchte unser Zuspieler Menge immer wieder Ullerich und den späteren MVP Barkemeyer im Angriff. Damit overpowerten wir den Magdeburger Block, Satz und Spiel gingen mit 15:11 an uns.
Mit dem 3:2 (26:24, 25:23, 20:25, 22:25, 15:11) sammeln wir zwei weitere Punkte bei der Festigung des Tabellenmittelfelds. Mit 6 Punkten Vorsprung auf Magdeburg ist der Klassenerhalt bei zwei noch ausstehenden Spielen nur noch Formalie, dazu rücken wir wieder bis auf einen Punkt an Kiel heran. Entsprechend war die Partylaune bei uns, die auch nur bedingt dadurch getrübt wurde, dass unseren gemeinsam feiernden Lübecker Spielern, Trainerteam und mitgereisten Fans ein Kasten Bier geklaut wurde.
Libero Turowski reflektierte nach dem Spiel: „Wichtige zwei Punkte für den Klassenerhalt drei wären natürlich schöner gewesen, dann wäre jetzt alles safe, aber in die scheiße haben wir uns selber geritten mit einer eher schlechten Hinrunde. Fazit des Abends ist aber auch, dass das Magdeburger Nachtleben noch weniger lebhaft als das von Potsdam.“ Und Lübecks Leistungsträger auf der Party, Niko Melchert, fügte hinzu: „Dafür war der Club fußläufig angebunden, da mussten wir ja reinstolpern.“ Dort haben wir den Erfolg veredeln können. Und am kommenden Wochenende soll es dann direkt den nächsten Erfolg geben, dann im letzten Heimspiel der Saison gegen Warnemünde.