Der fünfte Spieltag in der 3. Liga Nord brachte uns zum SV Lindow-Gransee. Nach einem Sieg im vorangegangenen Heimspiel gegen den Schweriner SC wollten wir das Hoch mitnehmen. In Gransee erwartete uns aber eine harte Aufgabe: Der Gastgeber war in der Vorsaison nach jahrzehntelanger Zweitligazugehörigkeit abgestiegen, und gewann dort alle drei vorherigen Spiele. Das änderte sich nicht, denn die Brandenburger waren mit nach etwas mehr als einer Stunde vor 200 Zuschauern mit 3:0 (25:18, 25:16, 25:19) erfolgreich. Die über sechs Stunden Reisezeit lohnten sich für uns also nicht.
Die Heimkulisse war dafür zweitligareif: Von ihren Fans nach vorne gepeitscht und mit einem mit zahlreichen nationalen Beachstars gespickter Kader gingen die Brandenburger früh deutlich in Führung. Unser Trainer Marco Schlicht, der auf unseren Shootingstar Malte Ullerich und Zuspieler Merten Hannemann verzichten musste, begann mit Menge (Z) – Krause (D) – Benthien (A) – J. Schlicht (A) – V. Rietz (M) – Pommerenke (M) – Turowski (L). Die Starting Six plus Libero kam im Verlaufe des Satzes besser ins Spiel, wir liefen allerdings konsequent einem Rückstand hinterher und haderten zudem mit knappen Entscheidungen zuungunsten für uns. Letztlich setzten sich die Lindower klar mit 25:18 durch.
Der zweite Abschnitt begann ähnlich wie der vorige: Lindow setzte die von Lennart Benthien gut organisierte Annahme unter Druck, doch die hielt zunächst Stand. Wir fanden zunehmend bessere Lösungen gegen die physisch dominanten Gastgeber, was zudem an der Hereinnahme von unserem Außenangreifer und Rangenberger Urgestein Niko Melchert lag. Dennoch setzte sich Lindow Schritt für Schritt ab und baute ein Polster auf, gegen die wir an unsere Grenzen stießen. Die Einwechslung von unserem Mittelblocker Magnus Richert brachte gute Impulse im Angriff, reichte jedoch nicht um das Ergebnis in diesem Durchgang zu drehen. Mit 25:16 ging auch dieser an Lindow.
Für den dritten Satz brachte Trainer Schlicht mit Tommy Jaskot einen neuen Libero aufs Feld, um die Abwehr zu verstärken. Das gelang zunächst, doch dann setzte Lindows erfahrener Zuspieler seinen Diagonalangreifer und späteren MVP Jannik Sigl immer besser in Szene. Der Angriffsdruck überwältigte unsere Verteidigung immer wieder, sodass sie sich erneut davonstahlen. Auch das Dutzend unserer lautstarken mitgereisten Fans und unser dirigierende Zuspieler und spätere MVP Christoph Menge verhalf uns nicht zum Satzgewinn. SV Lindow-Gransee stellte mit 25:19 auf Satz- und 3:0-Sieg.
Trotz der letztlich deutlichen 0:3-Niederlage gegen die wie ein Zweitligist aufspielenden Lindower ist das Fazit auf unserer Seite gemischt. Unser Mittelblocker Vincent Rietz meinte in der Analyse nach dem Spiel: „Unsere Annahme ist trotz des hohen Aufschlagdrucks stabil geblieben, aber wir sind nicht an der guten Block-Feld-Abwehr vorbeigekommen. Unseren starken Aufschlag werden wir die kommenden Spiele noch brauchen.“ Die Brandenburger kämpfen mit dem Sieg in der Tabelle weiter um die Spitze. Wir hingegen müssen nun am kommenden Wochenende im Heimspiel gegen Preußen Berlin gewinnen, um den Anschluss an das Tabellenmittelfeld zu halten.
Die Tabelle
1 | TSGL Schöneiche | 4 | 12:1 | 12 |
2 | SV Lindow-Gransee | 4 | 12:3 | 11 |
3 | VCO Berlin 2 | 5 | 12:7 | 10 |
4 | SV Preußen Berlin | 3 | 9:4 | 7 |
5 | SV Warnemünde 2 | 5 | 9:10 | 7 |
6 | SC Potsdam | 5 | 7:10 | 6 |
7 | Kieler TV 2 | 4 | 8:10 | 5 |
8 | VSG Lübeck | 5 | 6:13 | 4 |
9 | Halstenbek-Pinneberg | 3 | 6:8 | 3 |
10 | Schweriner SC | 4 | 7:12 | 3 |
11 | USC Magdeburg | 4 | 2:12 | 1 |