Mit einem Gastspiel in der Hauptstadt haben wir die Endphase der Saison eingeleitet. Wir wollten uns für die Heimniederlage im Derby gegen den Kieler TV und die klare 0:3 Hinspielniederlage revanchieren, waren dabei aber Außenseiter.
Und entsprechend ging das Spiel los: Mit Menge, Schlicht, Barkemeyer, Ullerich, V.Rietz, Pommerenke und dem genesenen Turowski gestartet hatten wir zwar die gewohnte Starting 7 dabei, gerieten aber schnell in Rückstand. Über starke Mittelangreifer und platzierte Aufschläge dominierte Preußen Berlin den ersten Satz. Die agilen Preußen waren uns dabei vor allem in der Feldabwehr überlegen, und gewannen folgerichtig mit 25:19.
Auch im zweiten Satz gingen die Hauptstädter schnell in Führung. Mit einem schnellen 5:11-Rückstand sah es zunächst nach einer schnellen Nummer aus. Doch wir rappelten uns auf, und kamen über den starken Barkemeyer im Angriff zum Erfolg. Dazu fütterte Kapitän Menge immer wieder Vincent Rietz, der im Angriff seinen Kontrahenten Paroli bieten konnte. Wir robbten uns heran, und konnten kurz vor Satzende tatsächlich ausgleichen. In der Crunchtime zeigten wir uns dann nervenstark, und holten uns überraschend mit 30:28 den Ausgleich.
Preußen, mit reichlich Wut im Bauch, begann den dritten Satz dann forsch. Wir waren aber das erste Mal von Beginn an ebenbürtig. Unser Diagonalangreifer und späterer Most Valuable Player Malte Ullerich übernahm nun zunehmend Verantwortung, und brachte mit seiner Abschlaghöhe im Angriff den Berliner Block zum verzweifeln. Dazu ordnete Libero Turowski die immer besser werdende Abwehr, und wir sammelten Break für Break wichtige Punkte. Zum Ende des Satzes entwickelte sich ein echter Krimi. Beide Seiten hatten Satzbälle, doch am Ende waren wir auf der richtigen Seite: Wir gewannn den zweiten Satz mit 32:30 und holten uns den ersten Punkt.
Diesen Schwung nahmen wir unverändert in Satz 4. Trainer Schlicht war nun sehr zufrieden mit der Bissigkeit seines Teams, während Berlin sich etwas die Zähne ausbiss. Wir konnten uns zum ersten Mal ein klein wenig absetzen, doch Preußen schloss immer wieder die Lücke. Auch Satz 4 wurde zu einem echten Krimi, indem die Berliner aber Oberwasser gewannen. In einer Nervenschlacht setzte sich die brillante Feldverteidigung um den späteren Berliner MVP Libero Benjamin Schille durch, die Gastgeber erzwangen mit 26:24 den Entscheidungssatz.
Jener Satz 5 war von der Qualität in der Feldverteidigung geprägt. Preußen landete gleich zu Beginn einige Breaks und setzte sich mit 8:4 zum Seitenwechsel ab. Uns gelang es nicht mehr, sich gegen die Gummiwand durchzusetzen, während Berlin konsequenter spielte. Am Ende wehrten wir uns um Kapitän Menge nach Kräften, mussten aber im Entscheidungssatz eingestehen, dass die Berliner den längeren Atem hatten. Mit 15:9 setzte sich der Gastgeber schließlich durch.
Damit stand am Ende für uns immerhin ein wichtiger Punktgewinn im Abstiegskampf, auch wenn das Spiel mit 3:2 (25:19, 28:30, 30:32, 26:24, 15:9) an Preußen Berlin ging. Während die Gastgeber damit weiter Platz 2 angreifen, setzen wir uns im Mittelfeld fest. Die mitgereisten Fans waren aber „von der Spielweise und dem Kampfgeist“ unserer Seite begeistert. Und unser Libero Turowski ergänzte: „Geiles Spiel, guter Kampf mit vielen langen Ballwechseln. Preußen hatte das bessere Ende, aber an die Leistung wollen wir für das nächste Heimspiel anknüpfen.“
Dann empfangen wir mit dem SC Potsdam einen direkten Nachbarn für eine 6-Punkte-Spiel. Das Duell steigt am nächsten Samstag um 18:30 in der Thomas-Mann-Halle.