Was für ein Tag!
Am Samstag fuhren wir für unseren Spieltag nach Kiel, wo wir auf den Tabellenzweiten (KTV 6) und den Tabellenfünften (Flensburg 3) trafen. Das erste Spiel fand zwischen den beiden Mannschaften mit uns als Schiedsgericht statt. Wir erlebten ein überraschend spannendes Spiel mit einem noch überraschenderen Ergebnis: Einem 3:2 Sieg von Flensburg 3.
Anschließend starteten wir mit viel Kraft, Elan, Siegeswillen und natürlich auch etwas Ehrfurcht in unser Spiel gegen Kiel. Es war extrem anstrengend und kräftezehrend. Wir kämpften so gut wir konnten, aber mit Kiel trafen wir auf einen Gegner, der keinen einzigen Fehler verzieh und dessen Zuschauer mehrere Bänke füllten. Dennoch konnten wir den ersten Satz mit 25:22 für uns entscheiden, was uns neuen Aufwind für den nächsten Satz gab. Allen war klar, dass es in diesem Spiel für beide Mannschaften um nichts Geringeres als den Aufstieg ging. Insbesondere nach der Niederlage gegen Flensburg 3 hieß es für Kiel „Alles oder Nichts“. Das bekamen wir zu spüren und mussten uns in allen drei folgenden Sätzen mit 20:25, 21:25 und 23:25 geschlagen geben.
Trotz dieser Enttäuschung durften wir den Kopf aber nicht hängen lassen, denn der Tag war noch lange nicht vorbei. Wir wussten, dass wir nur eine Chance gegen Flensburg haben würden, wenn wir es noch einmal schaffen, alle Kräfte aus uns heraus zu holen und unser Spiel zu spielen. Von Leichtigkeit war aber auch hier keine Spur. Es musste um jeden einzelnen Punkt gekämpft werden und so etwas wie „Dankebälle“ oder mal einen Glückstreffer gab es schlichtweg nicht. Trotzdem schafften wir es, die ersten beiden Sätze mit 25:23 und 25:20 für uns zu gewinnen. Die Vorfreude wuchs, da ein Sieg in greifbare Nähe rückte. Mit dieser Vorfreude wuchs allerdings auch der Druck, der damit auf unseren Schultern lastete. Wir kämpften unerbittlich, aber mussten dennoch die folgenden beiden Sätze mit jeweils 23:25 abgeben. Am Ende war Flensburg in der dankenswerten Situation, dass sie im Vergleich zu uns nichts zu verlieren hatten. Diese Leichtigkeit bescherte Flensburg damit auch den Sieg im 5. Satz mit 15:9.
Die Hoffnungen und der Druck waren groß, der Schmerz und die Enttäuschung sitzen tief. Und trotz all dem war es einer der schönsten Spieltage der Saison. Wir haben gegen zwei Gegner gespielt, die uns ebenbürtiger nicht hätten sein können und unser Bestes gegeben. Kranke und verletzte Spielerinnen, Freunde und Familie waren da, um uns zu unterstützen und uns eine Stimme zu geben. An keinem anderen Spieltag der Saison spielten wir vor so vielen Zuschauern und waren dabei so laut, dass man uns vielleicht sogar bis nach Lübeck gehört hat. Am Ende haben wir gemeinsam gekämpft und gemeinsam verloren. Aber eben alles gemeinsam.
In diesem Sinne freuen wir uns nach 9 Sätzen und 399 gespielten Punkten auf eine kurze Pause bis zu unserem letzten Spieltag am 22.03., der dann sogar ein Heimspieltag ist.