Zwei erfolgreiche Heimspieltage

Wegweisende Spiele standen in der Verbandsliga für die 2. Herren bevor. Ein Blick auf die Tabelle verriet, dass, um den Platz im oberen Drittel zu sichern, mindestens drei Punkte beim Heimspieltag notwendig sind. Am 12.11. kamen der ungeschlagene Tabellenführer Wiker SV und der sich im unteren Mittelfeld befindende TuS H/M 2 in die Holstentor-Gemeinschaftsschule nach Lübeck, um einen beschaulichen Volleyballtag an einem verregneten Sonntag zu verbringen.

Bereits am Tag zuvor hatte die 1. Herren der VSG ihren Heimspieltag an diesem Ort ausgerichtet, der Bericht dazu findet sich hier. So konnten wir uns ganz auf unser von Trainer Schlicht gestecktes Ziel fokussieren: Pflichtsieg gegen den TuS H/M im zweiten Spiel und zuvor keine Geschenke für die Wikinger.

Geschenke gab es an diesem Tag keine, wir konnten im ersten Satz spielerisch gut mithalten, doch die Punkte gingen an den Wiker SV. Starke Aufschläge und die Routine der Gäste führten zu einem etwas überdeutlichen Satzergebnis von 18:25.

Wir spielten nicht schlecht, jedoch war die auf dem Feld stehende Sechs chancenlos. Einer konsequenten Linie folgend schickte Marco nun eine auf vier Positionen veränderte Mannschaft aufs Feld. Nun zeigte sich ein etwas anderes Bild: Niemand - nicht mal wir selbst - hatte an einen solchen Zug gedacht, und es entwickelte sich eine etwas engere Partie, in der der Wiker SV immernoch die Überhand behalten sollte. Nach einem ausgeglichenen Satzbeginn (8:9, 14:14) konnten die Wikinger mit zwei Serien auch den zweiten Satzgewinn mit 18:25 einfahren.

Keineswegs eingeschüchtert starteten wir jedoch völlig frei in den dritten Satz, gingen sofort mit 4:0 in Führung und zwangen die Wikinger somit in ihre erste Auszeit. Nach der 5:1-Führung mussten wir abermals eine Aufschlagserie hinnehmen, die das Ergebnis auf 5:11 drehte. Davon nicht entmutigt kämpften wir uns jedoch auf 16:16 zurück. Dies bereitete den Gästen offensichtlich wenig Freude, wir hingegen witterten unsere Chance: Wir spielten wieder eine kleine Führung zum 21:20 und 23:22 heraus, konnten einen Satzball jedoch nicht verwandeln. Wik brauchte schließlich die Satzverlängerung, um das Spiel zu beenden (28:26). Etwas schade, waren wir einem Satzgewinn doch so nahe, doch die Mission war erfolgreich; wir lieferten dem Tabellenführer einen guten Kampf, den jener auch verdient gewann.

Nach der Kür folgte die Pflicht. So korrekt diese Wortwendung auch ist, so gelungen war auch unser Start ins Spiel. 0:7. Waren wir schlechte Starts doch gewohnt, knauserten wir uns wieder heran und waren rechtzeitig zur Crunchtime wieder mit 19:19 da. Für die Aufholjagd belohnten wir uns mit einem wenn auch knappen Satzgewinn (27:25). Auch der zweite Satz gestaltete sich zunächst eng, am Ende konnten wir uns jedoch absetzen und schafften ein 25:23. Im dritten Satz sollte nun kein Zweifel mehr aufkommen, dass noch irgendwelche weiteren Punkte nach Kiel kommen und so schlossen wir das Spiel mit einem siebzehnminütigen Satz ab.

Nur wer ein Konzept hat, kann auch danach spielen, so oder so ähnlich würde Trainer Schlicht es wohl ausdrücken, ist doch sein Plan genau aufgegangen.

Für das nächste Spiel ging es zwei Wochen später nach Neumünster. Ein Regionalliga-Absteiger kann vieles bieten, und sollte daher weder über- noch unterschätzt werden. Mit voller Mannschaftsstärke ging es zur kürzesten Auswärtsfahrt, und diese sollte sich nicht wie eine anfühlen.

Zunächst durften wir die Neumünsteraner bei ihrem Spiel gegen Wattenbek beobachten, die dominierend ihre Punkte daheim behielten und dabei ziemlich häufig mit Außenangriffen am Block vorbei die Linie herunter glänzen konnten. Nun gut, dann blocken wir halt die Linie. Beim Einschlagen beeindruckte der Mittelblocker des VCN noch durch einen spektakulären Schlag in die Angriffszone, bei dem der Ball erst wieder auf der Tribüne aufkam. Einschlagen hin oder her, dafür gibt's bekanntermaßen keine Punkte.

Wir spielten unbeeindruckt unser Spiel und wollten von den Gegnern gar nichts wissen. Tatsächlich war von denen auch nichts zu hören, denn trotz gut besuchter Halle waren einzig die „Lübeck“-Rufe zu vernehmen. Wenig Fehler im Aufschlag, eine gute stehende Annahme und schließlich eine aufmerksame kurze Sicherung gaben auch allerhand Grund dazu. Klar „EINS zu NULL“ schallte es 23 Minuten später durch die Halle, als wir den Satz 25:22 gewannen.

Immer stärker werdende Aufschläge auf Lübecker Seite setzten die Neumünsterander Annahme weiter unter Druck, sodass wir eine frühe 5:1-Führung herausspielen konnten und diese bis zum Ende auch nicht mehr hergaben. Der dritte Satz gestaltete sich sehr ausgeglichen und auch sehr eng. Es zeigte sich eine hochklassige Verbandsliga-Partie mit immer wieder längere Ballwechseln, bei denen wir häufiger das glücklichere Händchen hatten, nicht so jedoch den Satzgewinn betreffend.

So mussten wir also nachsitzen und es ging in den vierten Satz. Hier wollten wir jedoch nichts anbrennen lassen und konnten nun auch den Block erfolgreich in unser Spiel integrieren. Auf der Gegenseite häuften sich die Fehler, immer wieder erzwungen durch starke Lübecker Aufschläge. So stand es zügig 17:10. Selbst harte Angriffe des VCN konnten wir abwehren, so hatte Hans mit einem Bilderbuch-Hechtbagger von der 6 auf die 5 die Aktion des Tages, die zunächst den Ball und anschließend auch den Punkt sicherte. Neumünster kam zwar am Ende wieder etwas heran, doch der Vorsprung war zu groß und der Satz ging mit 25:20 an uns.

Verdiente drei Punkte gegen einen dennoch starken VCN. Ermöglicht durch eine „Mannschaftsleistung“, um Marco zu zitieren. „Jedoch nicht eine Phrase wie sonst so häufig, sondern heute tatsächlich. Jeder der zehn Spieler war wichtig.“ Bei Vitalij hatten man von außen immer die Gewissheit, dass er den Punkt macht, egal ob von vorne angegriffen, von hinten oder sogar per Lob (!). Im dritten Satz brauchte er eine kurze Auszeit, in der Moritz für ihn einsprang und trotz unspektakulärem Spiel in dieser Phase den Rückstand von 7:11 auf 19:20 verkürzte. Jugendspieler Janne war heute zum ersten Mal im Liberotrikot unterwegs und erzielte ohne Ballberührung einen Punkt, denn seine Eintauschaktion führte zu einer derart imposanten Präsenz, dass das Aufschlagsrecht gleich wieder auf die Lübecker Seite wechselte. Routinier Finn hatte heute ausnahmsweise mal nicht seinen besten Tag erwischt, aber Martin stand dafür seinen Mann auf dem Feld. Und Niko, unser wandelndes Auf und Ab, hatte seine trainingsfreie Woche anscheinend dazu genutzt, seine ganze Energie zu bündeln und den Gegnern mächtig einzuheizen. Zusammen mit Carlos und Carsten war er Teil eines starken Trios auf Außen, das Finni im Zuspiel gut einzusetzen wusste.

Wirft man nun einen Blick auf die Tabelle, sieht sich die VSG 2 wieder auf einem zweiten Tabellenrang, sogar mit zwei Punkten Vorsprung. Als zweifacher Aufsteiger in Folge eine mehr als zufriedenstellende Bilanz. Da musste sogar ein Marco Schlicht am Ende des Spiels in Zufriedenheit lächeln und konnte ausnahmsweise mal nicht direkt ein Trainingsthema für die folgende Woche mitnehmen: „Ein Traum.“

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