Sieg in Niendorf
Verletzungs- und krankheitsbedingt fehlten beide nominellen Zuspieler Jürgen Witte und Merten Hannemann und Mittelblocker Steffen Garbers. Zudem war Sebastian Nock aufgrund beruflicher Verpflichtungen gebunden und konnte der Mannschaft nur aus der Hauptstadt gedanklich die Daumen drücken.
Nichtsdestotrotz konnte Trainer Thomas Kranz mit 10 Leuten zum Auswärtsspiel in Hamburg/Niendorf anreisen, da Finn Degner und Finn Swonke aus der zweiten Herrenmannschaft der VSG LT/TGR Lübeck das Team bereicherten und sich nahtlos in das Mannschaftsgefüge integrierten. Infolgedessen gab es für den VSG-Trainer vielerlei Möglichkeiten, um die Pleitenserie der vergangenen Wochen endlich zu beenden. Er entschied sich dem gelernten Zuspieler und nunmehr Universalspieler Malte Nagursky das Vertrauen im Passspiel zu schenken, was sich als taktischer Glücksgriff erwies.
Weiterhin kam Michael Marek zu seinem ersten Auswärtsspieleinsatz und glänzte als Libero, indem er die Annahme stabilisierte und mit mehreren Rettungsaktionen im Hinterfeld sein Können zeigte.
Im ersten Satz des um 20 Uhr beginnenden Spiels im Tabellenkeller der Regionalliga Nord merkte man beiden Mannschaften die Verunsicherung der letzten Wochen an und es entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit vielen Fehlern auf beiden Seiten. Dessen ungeachtet waren beide Annahmeleistungen stabil und Zuspieler Nagursky konnte aus seinem reichen Repertoire an Passspieloptionen schöpfen. Leider gelang es den Angreifern der VSG Lübeck nicht dauerhaft diesen Vorteil entscheidend zu nutzen, was sich aber im Laufe des Spiels deutlich verbessern sollte.
Mit allerhand unnötigen Fehlern gelang es den Trave-Männern nicht den ausgeglichenen ersten Satz für sich zu entscheiden und wurde daher folgerichtig mit 20:25 verloren.
Mit deutlichen Worten des VSG-Trainers Thomas Kranz in der dreiminütigen Satzpause nahmen sich die VSGler einiges für den zweiten Satz vor und wollten den Worten auch Taten folgen lassen. Das gelang dem stark aufspielenden Außenangreifer Till Antrack am besten und zeigte seine bisher beste Saisonleistung. Immer wieder wurde er von Nagursky glänzend in Szene gesetzt, was nicht zuletzt am ebenfalls grandios agierenden Mittelblocker Finn Degner lag, der durch seine platzierten und variantenreichen Angriffe den gegnerischen Mittelblocker aktiv band und somit seine Regionalligatauglichkeit unter Beweis stellte. Der zweite Satz war trotz allem hart umkämpft, da vor allem der Diagonalangreifer des Niendorfer TSV einen sehr guten Tag erwischte und den Doppelblock der Trave-Städter das eine oder andere Mal überwand. Am Ende des Satzes setzen sich die VSGler durch und gewannen den Satz verdient mit 25:23.
Nach dem Satzgewinn konnte man die Euphorie im Team deutlich spüren und die Eigenfehlerquote sank auf ein Minimum. Zudem stieg auch das Niveau in der Angriffsqualität aller Spieler deutlich. Aus diesem Grund konnte der Zuspieler nach Belieben im Angriff variieren, da die Annahmespieler ihn mit guten Bällen versorgten und Nagursky sich zu gegebener Zeit auch selbst in den Angriff mit einschaltete, indem er immer wieder den zweiten Ball direkt im gegnerischen Feld unterbrachte. Auch die Kurve des VSG-Blocks zeigte spürbar nach oben. Alles in Allem eine geschlossene Teamleistung, an dessen Satzende ein Annehmbares 25:17 stand.
Auch im letzten Satz schien sich diese aufsteigende Form weiter fortzusetzen, was den Kulttrainer des NTSV Viacheslav Ivantsov an den Rande der Verzweiflung zu bringen schien, jedoch besann sich das Heimteam des Niendorfer TSV nach einem Timeout noch einmal und ging im vierten Satz in der Crunchtime des vierten Satzes in Führung, da das Team der VSG LT/TGR Lübeck wieder wackelte und verunsichert wirkte. Beim Satzball des NTSV (24:22) schlug der nervenstarke Rene Kriesen einen seiner gefürchteten Flatteraufschläge über das Netz, der zwischen zwei Annahmespielern zu Boden fiel. Den Folgepunkt zum Stand von 24:24 versenkte Finn Degner im gegnerischen Feld. Den ersten Matchball konnte der Niendorfer TSV noch abwehren, jedoch scheiterten den Niendorfer danach am Block der VSG und der vierte Satz endete umkämpft und mit glücklicheren Ende für die Lübecker Hansestädter mit 27:25.
Damit übergaben die VSG-Männer die imaginäre rote Laterne den NTSVler und wollen die positive Stimmung mit in das nächste Heimspiel gegen die zweite Mannschaft des Eimsbüttler TV nehmen und weitere Punkte gegen den Abstieg sammeln. Es gilt daher dem Lübecker Publikum die geschlossene Mannschaftsleistung des dritten Satzes zu präsentieren und auch selbst wieder an den Klassenerhalt zu glauben. Darüber hinaus sollte erwähnt werden, dass Zuspieler Finn Swonke erstmalig Regionalligaluft schnuppern konnte und mit Finn Degner eine Investition in die Lübecker Volleyballzukunft darstellen.
Für die VSG spielten: Till Antrack, Finn Degner, Rene Kriesen, Michael Marek, Axel Martens, Malte Nagursky, Jari Pottharst, Andreas Puls, Christian Schiemenz, Finn Swonke
Coach: Thomas Kranz