Erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft für die VSG

13.Platz bei der U16-DM und viele emotionale Erlebnisse

Die VSG Lübeck erlebte ihre erste deutsche Meisterschaft vom 8.7. - 11.7. in Barby/Sachsenanhalt auf sehr emotionale Weise. Nachdem Moritz und Eric (beide Jahrgang 2006) souverän den Landesmeistertitel holten, begannen die Lübecker mit der Planung der ersten DM. Dabei war bereits bei den LM eine wichtige Aufgabe das Teambuilding. Während Eric als Kaderspieler weiterhin im Winter trainieren konnte, mussten die Lübecker Athleten aus bekannten Gründen 5 Monate komplett pausieren. Nach dem Gewinn der U14-LM 2019 begannen wir intensiver mit der Jugendarbeit im männlichen Bereich. Ziel war und ist die Förderung von Talenten in der Region. So wurde ein Trainerteam aufgebaut und Malte Nagursky leitete Regionaltrainings mit Schwerpunkt Beachvolleyball. Jürgen Witte übernahm das Vereinstraining der männlichen Jugend. Mit dem Erreichen der Teilnahme an einer DM war der erste Höhepunkt der Jugendarbeit erreicht. In der gleichen Zeit schaffte aber auch Tilo Rietschel (2003) einen vierten Platz bei einem A-Turnier in Großenbrode und Josse Lange (2004) gewann mit Tilo auf dem A-Turnier in Wyk ihr erstes Spiel gemeinsam. Zuvor verliefen die Beachvolleyball-Landesmeisterschaften bei den U17, U18 und U19 aus sportlicher Sicht nicht ganz erwartungsgemäß. So verlor man die entscheidenden Spiele alle knapp, um auf das Treppchen zu kommen. Alleine bei den U19 errangen Tilo und Jonas den Vizemeistertitel und können sich dank Tilos DVV-Punkte noch Hoffnung auf die U19-DM machen. Für U16-DM stand eine Entscheidung zuerst an: Fahren wir als Verein zu den DM oder fahren die Jungs mit dem SHVV als Verbandsteam dort hin. Nach sehr guten Gesprächen mit dem Landestrainer Stefan Hömberg wurde eine sehr passende Lösung gefunden. Jürgen Witte, den das Team sich als Trainer wünscht, durfte als SHVV-Trainer mitfahren und war für Moritz und Eric als Trainer zugeteilt. Nachdem klar war, dass wir mit 4 SHVV-Teams zu den DM fahren, brauchten wir auch ausreichend Betreuer und Trainer. So konnten der neue Grundlagentrainer Sascha Hibbeler und VSG-Trainer Thomas Kranz mit zu den DM fahren und sich offiziell akkreditieren. Dieses war zugleich eine optimale Möglichkeit, mit den Landestrainern ins Gespräch zu kommen und sich trotz der Entfernung zu Kiel anzunähern. Die Zusammenarbeit und Aufteilung funktionierte einwandfrei. Thomas Kranz übernahm das zweite Jungen-Team mit Emil und Kalle aus Kiel und Sascha konzentrierte sich auf das zweite Mädchen-Team. Es konnte also losgehen:

Ein Turnier mit Anreise über 4 Tage ist für alle Lübecker Neuland. Bereits am Donnerstag reisten die Spieler gemeinsam mit Trainer Thomas an, um vor Ort noch eine Trainingseinheit zu absolvieren und die Anlage kennenzulernen. Arbeitsbedingt reiste Jürgen am Abend dann nach, um am Freitag sofort als Trainer einsatzbereit zu sein, wobei das beim Beachvolleyball während der Spiele mehr eine Geduldsprobe ist. Vor- und Nachbereitung haben mehr Bedeutung, da die Teams auf dem Feld taktische Entscheidungen selbst treffen müssen. Die Aufregung standen den beiden Jungs bereits am Dienstag bei der letzten Trainingseinheit ins Gesicht geschrieben. Erste DM und zuvor noch ein Presseinterview schienen auch beim letzten Vorbereitungstraining den Fokus verlieren zu lassen. Das Trainerteam war sehr gespannt, wie wir trotz des Trubels drumherum, wieder den Fokus gewinnen. Es wurde in 8 Vierergruppen gespielt und die Gruppensieger waren bereits für das Double-Out der ersten 16 für den Samstag qualifiziert. Alle waren gespannt, wo unser Team deutschlandweit einzuordnen ist. Der Freitag war eine Achterbahn der Gefühle und des Wetters. Bestens vorbereitet mit Ausrüstung mussten wir dem regnerischen Wetter gerade in den Pausen und während des Schiedsrichtens trotzen. Dank an die Väter Sebastian und Dirk, die uns komplett den Rücken frei hielten, sich um Pressearbeit und Sponsoring kümmerten sowie als Fahrer bereit standen. Das erste Spiel verlief erwartungsgemäß anfangs nervös, aber gegen einen schlagbaren Gegner aus Erfurt. Das Spiel wurde mit 2:1 gewonnen und der erste Sieg war eingefahren. Mit dem Sieg im Rücken und zunehmender Sicherheit ging es nach langer Pause dann ins zweite Match gegen Reckeweg/Weissenbach aus Düsseldorf. Nach einem knappen ersten Satz (18:16) gewannen Eric und Moritz den zweiten Satz sicher. Es stand das erste „Endspiel“ des Tages um den Gruppensieg an. Aus der Gruppe zugleich der stärkste Gegner. Den Rottenburgern Forscher/Sprenger mussten wir uns in 2 Sätzen geschlagen geben. Es folgte spät am Abend (gegen 20:00 Uhr) das entscheidende Kreuzspiel gegen einen Gruppendritten. Hier zeigte sich dann, ob wir zu den ersten 16 gehören bzw. wo wir national stehen. Unsere Jungs kontrollierten beide Sätze und so war ein großes Ziel geschafft. Wir spielten am Samstag im Double-Out um die Plätze 1-16.

Moritz und Eric nach dem Kreuzspiel

Entspannt aber auch geschafft ging es zurück ins Hotel und spät Abends wurde bei guter Laune noch einmal vor dem Essen eine kurze Videoanalyse des Tages und des eigenen Spiels gemacht. Der Modus meinte es nicht gut mit uns: Um 09:00 Uhr waren wir als Schiedsgericht eingeteilt. Das hieß Frühstück um 7:30 Uhr und um 10:30 Uhr ging es dann zum Top-Spiel gegen die an eins gesetzten Johanning/Sackermann, die uns bereits am Freitag auffielen und wir als stärkstes Team des Turniers einschätzen. So hatte man bei Sonnenschein nichts zu verlieren und konnte sich gegen das Team messen. Die Jungs hielten teilweise mit und konnten dem 2,03m großen Ole aus Oldenburg Paroli bieten. Das VSG-Trainerteam hatte den Linkshänder und Partner von Ole als stärker eingestuft und entsprechend war das Abwehrspiel für uns etwas berechenbarer, aber die große Überraschung blieb aus. Enttäuscht und geschlagen ging Moritz vom Feld - die Miene ändert sich aber sofort, nachdem der Bundestrainer Moritz interviewte und den Kontakt zu Trainer Jürgen herstellte. Unser Team war auf Bundesebene aufgefallen. Am frühen Nachmittag stand nun das zweite und damit erste k.o.-Spiel auf den Spielplan. Das Spiel gegen die Freiburger Jokisch/Rieber entwickelte sich zum Drama. Während man den ersten Satz noch deutlich gewann, spielte der Gegner im zweiten Satz mutiger auf und entsprechend hoch ging der zweite Satz an die Freiburger. Eine Knöchelverletzung bei Eric zwang die Lübecker zu einer medizinischen Auszeit bei einer 5:4-Führung. Nach großartiger medizinischer Betreuung konnte Erics Fuß wieder einsatzbereit gemacht werden. Dank geht in diesem Zusammenhang neben dem Sanitätsteam auch an das Schiedsgericht und den Gegner. Mit angepasster Spielweise konnte Eric weiter spielen und das Team baute die Führung auf 12:8 aus. Die Freiburger besannen sich aber und kämpften sich auf 12:11 heran. Ein schwieriger Ball für Eric wurde zum Verhängnis. Voll ausgesprungen, um den Punkt zu erzielen, kamen die Fußschmerzen zurück. Ein Weiterspielen war nicht mehr möglich und so zogen die Freiburger in die nächste Runde ein. Ein anfangs sehr ernüchterndes Ergebnis und große Enttäuschung bei den Jungs. Einen Tag später konnte das Trainerteam bereits positiv auf die erste Teilnahme bei einer DM blicken und mit dem 13.Platz bei 32 Teams sind wir sehr zufrieden. Die Freiburger waren auf Augenhöhe und man kann zurecht sagen, dass unsere U16 aktuell zu den Top 10 in Deutschland zählt. Während die Jungs bereits im Beach-Camp auf Sylt ihre Ferien verbringen, kam Trainer Jürgen Witte am Dienstag zum Trainingsplatz und zeigte sich hoch motiviert, als Trainer die Zukunft anzugehen. Die DM und die Jugendarbeit der letzten Jahren haben Lust auf mehr gemacht. Wer weiß, wie es im nächsten Jahr bei den U17 aussieht und wen man dort alles wieder sieht. Nach einer Trainingspause geht es jetzt erst einmal zurück in die Halle, um hoffentlich ein normales Jugendjahr mit der U20/U18 spielen zu können. Auch die U16 von Trainer Witold wird in der Halle an den Start gehen. Es folgt ein spannendes Jahr hoffentlich auch mit einem sportlich gutem Ende.

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