[1. Damen] - VSG-Damen verpassen vorweihnachtlichen Punktesegen

Die Zuversicht war groß bei den Lübeckerinnen vor dem letzten Saisonspiel des Jahres: Mit einem Sieg im Rückspiel gegen die Grün Weiß Eimsbüttel wollten sich die VSGlerinnen ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk bereiten, denn gegen die Hamburgerinnen bestand bis dato eine weiße Weste. Doch das vorweihnachtliche Geschenk blieb aus: Die Lübeckerinnen mussten sich nach fünf Sätzen mit 2:3 geschlagen geben und liegen nun bereits elf Punkte hinter dem rettenden achten Tabellenplatz.
Dass der Abend kein leichter werden würde, zeigte sich bereits im ersten Satz. Die Lübeckerinnen starteten unkonzentriert mit zahlreichen Fehlern in der Annahme in den ersten Satz und liefen schnell einem Rückstand hinterher. Es folgte eine spektakuläre Aufholjagd: Neuzugang Milena Klapp sorgte mit einem phänomenalen Aufschlagspiel für die entscheidende Wende, sodass der Satz zugunsten der VSG mit 26:24 gedreht werden konnte. „Ich war noch nie so stolz und motiviert nach einem Satz“, so Klapp nach dem Spiel.
Doch es sollte den VSGlerinnen im zweiten Satz nicht gelingen, diese Euphorie in Form von Spielstärke auf das Feld bringen. Zu inkonstant waren Annahme und Aufbauspiel, zu unkreativ die Lösungen im Angriff, sodass die Hamburgerinnen den zweiten Satz deutlich mit 25:18 für sich entschieden.
Trainer Hans Hanßen forderte im dritten Satz nun eine deutliche Leistungssteigerung und Reaktion von seiner Mannschaft. Die guten Fortschritte der Trainingseinheiten aus den vergangenen Wochen sollten nun endlich in die Tat umgesetzt werden – und der Appell stieß auf fruchtbaren Boden. Im dritten Satz zeigten die Lübeckerinnen ihre stärkste Leistung des gesamten Spiels und sorgten mit einer stabileren Annahme und intelligenten Angriffen für ein echtes Ausrufezeichen. Insbesondere Einwechselspielerin Clara Demgensky setze den Appell von Trainer Hanßen in die Tat um und punktete konsequent mit hoher Variabilität im Angriff. Mit 25:12 sicherten sich die Lübeckerinnen verdient den dritten Satz. Nun sollte der Sieg im vierten Satz eingetütet werden.
Doch wie so oft in dieser Saison konnten die VSGlerinnen nicht an die gute Leistung anknüpfen. „Im vierten und fünften Satz sind wir als Mannschaft komplett eingebrochen“, beschreibt Klapp den weiteren Verlauf des Spiels. „Die Unsicherheit war spürbar und sichtbar“, ergänzt Außenangreiferin Marie Blume, die ihre Mannschaft aufgrund einer Fraktur im Vorderfuß nur als Co-Trainerin unterstützen konnte. „Manchmal wäre ich gern auf‘s Feld gegangen und hätte den Mädels gesagt, was für eine großartige Volleyballerin jede von ihnen ist. Da war kein Glaube mehr daran, dass wir das Spiel noch gewinnen können“, so Blume weiter. Einzig Libera Kathleen Warobiow hielt ihre Mannschaft mit starken Abwehraktionen im vierten Satz weiter im Spiel und sicherte sich verdient die silberne MVP-Medaille. Mit 25:17 und 15:8 mussten sich die Lübeckerinnen im vierten und fünften Satz geschlagen geben und bescherten den Hamburgerinnen mit dem ersten Sieg die ersten Punkte in der laufenden Regionalligasaison. „Die positive Bilanz: Ein Punkt und eine Menge Aufgaben für die nächsten Trainingseinheiten“, fasst Trainer Hans Hanßen das Spiel zusammen. Bei seinen Spielerinnen waren Frust und Enttäuschung nach dem verlorenen Spiel groß. „Für die kurze Weihnachtspause heißt es nun erholen, schütteln und dann weitermachen“, kommentiert Hanßen und richtet den Blick bereits nach vorn.
Den Lübeckerinnen bleiben im neuen Jahr nun noch neun Spieltage, um den rettenden achten Tabellenplatz und den angestrebten Klassenerhalt zu erreichen. Am 14.01.2023 um 18 Uhr starten die VSGlerinnen mit einem Heimspiel gegen die VG Elmshorn in die anvisierte Aufholjagd.
Foto: Butsch Sportfotos / Agentur Lobeca